Was tun? Ein Shooting! Ganz einfach, haben sie gesagt“
Fotos machen? Absolut gar kein Problem – solange ich nicht selbst vor der Kamera stehen muss! Eigentlich paradox, oder? Da stehe ich regelmäßig vor Menschen, halte Workshops, spreche auf Bühnen mit Headset vor richtig viel Publikum, und alles easy. Aber sobald es heißt: „Bitte lächeln, Anja!“, gefriert mir das Lächeln im Gesicht. Fotoshootings für die eigene Website oder Social Media? Stress pur und null Spaß – bis Sophie kam. Oder war ich zuerst da? Gute Frage, die Antwort ist wohl irgendwo dazwischen.
Vor ein paar Jahren haben wir zusammengearbeitet. Sophie hat eine Kampagne geshootet, ich war für Haare und Make-up zuständig. Kennst du das, wenn du Menschen triffst und sofort weißt: Das matcht einfach? Genau das hatten wir. Und wie es dann immer so ist: Man sieht sich weiter, zumindest im Internet. Sophie macht geniale Videos, richtig informativ, authentisch und lustig zugleich. Und eines ihrer Videos hat mich total abgeholt, denn es ging ungefähr so: „Du hast ein eigenes Business, du MUSST eigentlich vor die Kamera, aber du hast absolut keinen Bock und fühlst dich mega unwohl dabei?“ Da waren einfach mal ALLE meine Triggerpunkte angesprochen.
Also hab ich mir ein Herz gefasst und Sophie geschrieben – mit schwitzigen Händen, versteht sich. Und zack, hatte ich auch schon eine Antwort. Damit begann eine Reise raus aus meiner Komfortzone, von der ich noch nicht ahnte, wie cool sie eigentlich werden würde. Sophie hat mich richtig gut abgeholt und vorbereitet, mit einem Zoom-Call, in dem wir uns kennengelernt und verschiedene Looks abgestimmt haben. Alles mit mega viel Wohlfühlfaktor – und trotzdem schlich sich kurz vor dem Shooting wieder dieses Gefühl ein: WARUM mache ich das eigentlich nochmal?
Am Shooting-Tag war ich erstmal nervös bis in die Haarspitzen. Habe ich an alles gedacht, meine Haut ist gut vorbereitet, das Make-Up ist nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Meine Haare hab ich mir so kurz bevor Sophie meinen Salon erreichte noch selbst geschnitten. Aber dann passierte das Unerwartete: Ich hatte richtig Spaß! Ab dem Moment, als Sophie dann da war, kehrte Ruhe bei mir ein. Ehrlich, wer hätte das gedacht? Ich war sogar so mutig (oder übermütig?), dass ich KEIN EINZIGES Bild vorab auf der Kamera anschauen wollte. War das Selbstschutz? Oder ein plötzlicher Anfall von Mut? Man weiß es bis heute nicht so genau.
Doch was bleibt von so einem intensiven, aufregenden Tag? Definitiv der Mut! Und der hat mich gleich am nächsten Tag dazu gebracht, mein allererstes Video für Social Media aufzunehmen, in dem ich direkt in die Kamera spreche – völlig verrückt! Aber weißt du was? Mut wird belohnt, und zwar immer.
Ein paar Tage später war es dann soweit: Sophie und ich trafen uns erneut zu einem Zoom-Call, um meinen allerersten Blick auf die Bilder aufzunehmen. Und glaub mir, wir waren BEIDE nervös! Es war wie eine emotionale Achterbahn, mein Herz klopfte laut und wild, als Sophie das erste Bild öffnete. Diese Momente waren magisch und zugleich beängstigend – würde ich mich darin überhaupt erkennen? Würde ich mir gefallen oder enttäuscht sein?
Doch dann passierte etwas, womit ich niemals gerechnet hätte: Ich sah mich – wirklich MICH! Nicht nur optisch, sondern auch emotional. Jedes Bild erzählte eine Geschichte, meine Geschichte. Da war Stolz, Freude, ein bisschen Verwunderung, aber vor allem eine tiefe Verbundenheit zu mir selbst. Es war, als würde ich mir zum ersten Mal seit Langem wieder begegnen, authentisch, echt, mit dem Schalk im Nacken und voller Leben. Und das Gefühl, sich in Bildern wiederzuerkennen, war überwältigend schön und unbeschreiblich befreiend.
Im Paket waren ursprünglich 20 Bilder vorgesehen. Aber als ich vor Kurzem nochmal durch alle Aufnahmen ging, um von 41 zu reduzieren, hatten wir plötzlich ein ganz anderes Problem: Jetzt bin ich bei 53 Bildern gelandet – ups! Lösungsorientiert wie wir beide sind, findet sich das zurecht.
Rückblickend bin ich einfach nur glücklich, diesen mutigen Schritt gemacht zu haben. Vor allem, weil ich ihn mit Sophie gegangen bin, einer Fotografin, die mich nicht nur gesehen, sondern auch verstanden hat. Also Leute: Traut euch, springt über euren Schatten – denn am Ende wartet richtig viel Spaß, ganz viel Stolz und vor allem eins:
MUT WIRD IMMER BELOHNT
Eure Anja
Wer von Euch jetzt auch mutig ist:
Sophie Valentin
Leipzig